Haben Missionare es verlernt, apostolisch zu sein?

Fragen:
Sind wir Angestellte einer Missionsgesellschaft bzw. Partner im interkulturellen Geschäft und haben dabei unsere eigentliche apostolische Bestimmung vernachlässigt?

Die apostolische Epoche wurde durch die der frühkatholischen Kirche abgelöst. Die apostolische Funktion wurde den Kirchenvätern und Bischöfen zugeordnet. Entsprach das noch dem dynamischen Sendungsauftrag Jesu und des Neuen Testaments, oder haben wir es mit einer Fehlentwicklung zu tun?
Missionar ist eigentlich nur die lateinische Übersetzung des griechischen Wortes Apostel - oder? Also verbirgt sich hinter den beiden Begriffen logischerweise auch das gleiche Konzept. Aber - stimmt das? Gibt es hier möglicherweise konzeptionelle Unterschiede?

Sind wir Missionare, die es verlernt haben, apostolisch zu sein?

Der griechische Begriff apostoloi (dt. Gesandte) wurde im Lateinischen bis ins 17. Jahrhundert mit apostolis wiedergegeben (Vulgata - lat. Übersetzung der Bibel). Erst im Zeitalter der europäischen Expansion des christlichen Glaubens in die Neue Welt (Asien, Südamerika, Afrika) wurde der neulateinische Begriff Missionar eingeführt. Was steckt hinter diesem Wandel? Sind die Missionare der Moderne im neutestamentlichen Sinn noch Apostel, oder werden sie in Wirklichkeit Gesandte der europäischen Kirchen, die mit dem Ziel der Christianisierung nichtchristlicher Länder und Bevölkerungsgruppen beauftragt wurden? Sind Missionare von nun an vornehmlich an den strategischen Auftrag ihrer Kirchen und sendenden Organe (Missionsorden, Missionsgesellschaften u.a.) gebunden und dabei, ihre apostolische Freiheit zu verlieren? Der Gebrauch des Begriffs und die missionsgeschichtlichen Erfahrungen seit dem 17. Jahrhundert legen das nahe.

Definitionen:

Die meisten Definitionen unterscheiden zwischen Apostel und Missionar wie folgt:

  • Apostel sind von Jesus Christus selber berufene und bevollmächtigte Menschen, die mit dem Auftrag der Verkündigung und Wahrung des christlichen Glaubens beauftragt wurden. 
  • Missionare sind im christlichen Kontext von Kirchen und Missionsgesellschaften beauftragte und ausgesandte Menschen, die ihren Glauben verbreiten und sich im sozial-diakonischen Dienst engagieren. Meist sind sie im interkulturellen Bereich tätig.
Ursprünge im Neuen Testament:
Wir kommen am Begriff und Konzept des Apostels nicht vorbei, um den Status und Habitus des Missionars biblisch zu begründen.
Im ursprünglichen antiken Sprachgebrauch galten Admirale einer Flotte als Apostel.
Im jüdischen Raum war der Begriff ebenfalls bekannt. Apostel waren Menschen, die als Prediger zum Volk Israel gesandt waren.
Im Neuen Testament werden zunächst die von Jesus selber in die Nachfolge gerufenen Jünger, die er lehrte und anleitete, als Apostel bezeichnet. Jedoch gibt es keine formal abgeschlossene Liste von Aposteln. Sie wurde durch weitere Personen wie Paulus, Barnabas u.a. erweitert. Zu urchristlicher Zeit waren es Personen, die durch ihre geschichtliche Nähe zu Jesus besonderes Ansehen genossen und als leitende Autoritätspersonen anerkannt waren.

  • Schon vor Ostern wird die dynamisch expansive Bedeutung des apostolischen Dienstes deutlich. Jesus hat die Apostel angewiesen, zu gehen, zu predigen und die heilende Kraft der Herrschaft Gottes zu entfalten (Mt 10,7.8).
  • Der Missionsauftrag nach Matthäus (28,18-20) rückt die Sendung zu den Nationen und die Einladung in die Nachfolge Jesu in den Vordergrund. Dafür ist es notwendig, sich der Macht Jesu und seiner Autorität bewusst zu sein, zu gehen, die jungen Christen zu taufen und sie in der Lehre Jesu zu unterweisen.
  • Die Apostel wurden von dem auferstandenen Jesus als Zeugen bezeichnet, die von Jerusalem ausgehend das Evangelium bis an die Enden der Erde verkündigen sollten (Apg. 1,8).
  • Nach den Ereignissen an Pfingsten und der Gründung der Jerusalemer Gemeinde (Apg. 2), galten die Apostel als "Säulen der Gemeinde" (Gal, 2,9). Dies führte jedoch zu einer Verkürzung des Auftrages auf einen monokulturell judenchristlichen Rahmen und zur Konzentration auf gemeindeinterne Angelegenheiten. Diese einseitige Tendenz entsprach nicht den Vorgaben aus Apg. 1,8. Deshalb wurden berufene Apostel, die ihrer ursprünglichen Sendung nicht entsprachen oder der Innovation des Evangeliums im Wege standen, von Gott oder Mitaposteln korrigiert (Apg.10; Gal 2,11ff) und ihr Horizont wurde erweitert. 
  • In der Anfangszeit übten die Apostel sowohl evangelistische, koordinierende als auch pastorale Tätigkeiten im Rahmen von Gemeindeaufbauprozessen aus.
  • Auffallend ist jedoch, dass die Apostel im weiteren Verlauf der Geschichte weniger als lokale Gemeindeleiter, sondern eher als überregionale Pioniere, Initiatoren, strategische Leiter und theologische Lehrer auftraten, die Gemeinden auf neuen Wegen begleiteten. Für die gemeindeinternen Belange waren eher Diakone, Pastoren und Bischöfe zuständig. Bemerkenswert ist, dass selbst die von der Gemeinde in Jerusalem berufenen Sozialdiakone Stephanus (Apg. 7) und Philippus (Apg. 8) evangelistisch unterwegs waren. Damit wurden sie zu „Dienern des Wortes“ und übernahmen eine Funktion, die eigentlich den leitenden Aposteln vorbehalten war (Apg. 6,2).
  • Apostel waren vornehmlich Menschen, die vom auferstandenen Christus berufen und zum weltumspannenden Dienst der Ausbreitung des Evangeliums bevollmächtigt und begabt wurden. Die Apostel waren im Kontakt mit Gemeinden, die sie aussandten „zu dem Werk, zu dem Gottes Geist sie berufen hat“ (Apg. 13,1; 9,15). 
  • Im Vollzug ihrer Arbeit nahmen sie sich die strategischen und theologischen Freiheiten, die nötig waren, um die göttlichen Ziele zu erreichen. Bei Paulus z.B. wird deutlich, dass er sich mit den Gemeindeleitern in Jerusalem auf Augenhöhe bewegte. Die apostolische Freiheit setzte sich sowohl in der theologischen Kontroverse zwischen Gnade und Gesetz, als auch in der strategischen Ausweitung der Mission unter den Nationen (Nichtjuden) entscheidend durch. Auffallend ist, dass die Durchschlagskraft der paulinischen Argumente vornehmlich auf seiner missionarischen Erfahrung basiert, die er theologisch reflektiert und sich so der retrograden (rückwärtsgewandten) Theologie der judenchristlichen Jerusalemer Gemeindeleiter als überlegen erweist.
Der Apostel ist kein „Amtsträger“ einer Kirche oder Organisation, oder Spezies einer vergangenen Epoche. Menschen, die eine apostolische Funktion wahrnehmen sind vielmehr Multiplikatoren der göttlich missionarischen Mentalität und Autorität, die dynamisch die Kraft des Reiches Gottes in Raum und Zeit, in und vor allem außerhalb der Gemeinde Jesu entfalten und exemplarisch leben. 
Der Apostel gehört zwar einer Gemeinschaft an, aber er gehört ihr nicht. Er stellt sich der sendenden Gemeinde, den Zuhörern der Botschaft und den gegründeten Gemeinden mit seinen Gaben zur Verfügung (1Kor 9,2.19), aber er ist nicht ihr Laufbursche, über den sie frei verfügen könnten. Paulus definiert seinen apostolischen Dienst in der Abhängigkeit zu Christus (Röm 11,13; 15,16). Christus ist sein Herr, der ihm Autorität verleiht. Ihm gehört er.

Weitere Entwicklungen in der Kirchengeschichte:

Nach dem Ableben der ersten Apostelgeneration (ca. 130 n.Chr.) übernahmen die Bischöfe in den jungen Kirchen die „apostolische Funktion“ (apostolische Sukzession: Nachfolge zur Wahrung des Sendungsauftrages und der Treue zur kirchlichen Tradition). Zunächst scheint es so, dass eher die petrinische Linie zum Erfolg führte. Das Papsttum als die Spitze der bischöflichen Hierarchie wird auf Petrus zurückgeführt, nicht auf Paulus, den Prototyp des urchristlichen Apostolats. Es ist eher das konservative, das die Tradition bewahrende Element, was die Oberhand gewinnt und die Dynamik des apostolisch-missionarischen überlagert. D
er Papst wird nicht als Apostel bezeichnet, sondern als Bischof von Rom und damit wird er zum Anführer aller Bischöfe und Kardinäle. 
Die ursprüngliche Idee des Apostels, der pioniermissionarisch in Lücken vorstößt und sich in unerreichte Gegenden begibt und dort den Glauben an Jesus proklamiert und erste christliche Strukturen etabliert, wurde in der Antike und im frühen Mittelalter noch aufrechterhalten. Die Protagonisten der missionarischen Sendung waren vorwiegend Nichtkleriker und Mönche. 
Im 6. /7. Jahrhundert wurde Papst Gregor der Große zum großen Förderer der christlichen Mission. Er ließ Missionare (der Kirche nahestehende Mönche) ausbilden und entsandte sie mit Instruktionen nach England. Dies geschah freilich auch mit dem Ziel, die entfernt liegenden Zellen christlicher Gemeinschaften in Britannien in die Struktur der römisch-katholischen Kirche einzubinden. Der apostolische Auftrag diente so auf eigennützige Weise dem Aufbau kirchlicher Strukturen und dem Erhalt ihrer Macht.
Auch Bonifatius wird in manchen Quellen nicht als Missionar, sondern als „Apostel der Deutschen“ bezeichnet. Er war sowohl apostolischer Pionier als auch Wegbereiter der Kirche im heidnischen Germanien. Im Mittelalter wurde die Präsenz von Kirchen gleichgesetzt mit dem Bau des Reiches Gottes auf Erden.
Je stärker der kirchliche Einfluss in der europäischen Gesellschaft zunahm, umso mehr nahm die Dynamik der Sendung, so wie sie uns in der urchristlich-apostolischen Epoche begegnet, ab. 
Die Garanten der „apostolischen Sukzession“ waren Bischöfe, die meist in Städten residierten, die Kirche verwalteten und als Wächter der reinen Lehre fungierten. Der Sendungsauftrag wurde durch einen Auftrag zur Überwachung der kirchlichen Lehre ersetzt. Die Einladung zum Glauben geriet jedoch in einem bereits vollends christianisierten Europa allmählich in den Hintergrund und wurde durch inquisitorische Maßnahmen überlagert. Trotz einiger Ausnahmen ist die Kirche in Europa in erster Linie in der Verwaltung ihres gestiegenen Einflusses stecken geblieben. Die urchristliche apostolische Bewegung wurde durch Machtpolitik ersetzt. Zur Wahrung der Macht und des gesellschaftlichen Einflusses benötigte die Kirche bischöfliche Verwalter, Priester und Lehrer. Die Evangelisten und Apostel wurden "arbeitslos". Propheten wurden mit ihrer kritischen Stimme an den Rand gedrängt. Das Apostolische ist zu einem kirchenkonformen Verhalten verkommen. J. C. Hoekendijk (holländ. Missionswissenschaftler, 1912-1975) charakterisiert diese Entwicklung wie folgt: "In zahlreichen Untersuchungen zum Begriff des Apostolats wird so radikal entmissioniert, dass bald nicht viel mehr übrigbleibt als der Apostel-Bischof in nuce." (in: Kirche und Volk in der deutschen Missionswissenschaft, 309). In der Antike mutierte der Apostel im Zuge der antignostischen Bewegung zum apostolischen Bischof. Auch in der Zeit der Gegenreformation galt in Europa das Interesse eher dem auf Sicherung und Garantie des Bestehenden bedachten Bischof.
Und dann … in der Zeit des aufkommenden europäischen Kolonialismus wurde der Apostel zum Missionar. Es entstand ein neues berufliches Genre. Missionare als von der Kirche und Orden entsandte „Agenten“ wurden von den einen geschätzt als mutige Pioniere in fremden Kulturen, von den anderen kritisiert als Handlanger einer machthungrigen Kirche und deren Komplizen. Auch im evangelischen Raum waren Missionare nicht frei von paternalistischem Gehabe. Sie verstanden Mission lange Zeit als zivilisatorisches Mandat zur Ausbreitung von Werten und Verhaltensweisen, die westlich vorgeprägt waren. Diese Attitüde ist spätestens seit den Unabhängigkeitsbewegungen in den 1960er Jahren verpönt. Doch es besteht nach wie vor unterschwellig die Gefahr, die apostolische Freiheit einzuschränken und den Missionar als Vollzieher strategischer Vorgaben und Ideale westlicher Organisationen zu verstehen. 

Mission wird viel zu stark von der ekklesiologischen Perspektive dominiert. D.h. Missionare werden von Gemeinden berufen, von ihnen entsandt, um Gemeinden zu gründen oder sich in Bereichen zu engagieren, die Gemeinden dienen. Gemeindegründung gilt in pietistischen Kreisen nach wie vor als das vornehmlichste Ziel von Missionsarbeit. Diese ekklesiozentristische Einseitigkeit gilt es zu relativieren. Missionarische Strategien, die sich dem Reich Gottes und Veränderungsprozessen in gesellschaftlichen Zusammenhängen verpflichtet fühlen, dürfen nicht länger als sekundär oder minderwertig angesehen werden nur weil sie außerhalb der Kirche und nicht unmittelbar mit ihr und zu ihrem Wachstum beitragend umgesetzt werden. Mission darf nicht einseitig zum Selbsterhalt der Kirche verkümmern.
"Mission geschieht in der Konfrontation des Evangeliums vom Reiche Gottes als der eschatologischen Zukunft der Welt mit der gegenwärtigen Welt". Mission muss weltorientiert und nicht kirchenorientiert gestaltet werden. Kirche ist nur dann wahrhaft apostolische Kirche, wenn sie sich in ihrer Existenz und Sendung auf die Welt bezogen weiß. Die Agenda der Mission muss vom biblischen Auftrag und den Herausforderungen des weltlichen Kontextes bestimmt werden.
Auch im afrikanischen Kontext beobachten wir, dass die pastorale Funktion die missionarisch-apostolische dominiert. Jegliche Initiative, die geeignet wäre, dem Bau des Reiches Gottes zu dienen, landet zunächst auf pastoralen Tischen und muss durch "das Nadelöhr der Kirche". Die Gefahr besteht, so H. Küng, darin, dass es zu einer unbiblischen Limitierung, Kanalisierung und Monopolisierung des freien Charismas in der Kirche (führt), wenn es zu einer Hierokratie von Hirten kommt, die sich allein im Geistbesitz wähnen und die gerade deshalb den Geist in den anderen zu dämpfen versuchen" (Küng in: Thesen zum Wesen der apostolischen Sukzession, 1968).
Sicherlich hatten die Apostel der neutestamentlichen Zeit eine besondere Stellung und Funktion. Dennoch ist es notwendig, dass in der Gemeinde und insbesondere bei der Ausbreitung des Evangeliums die Besonderheit der apostolischen Dynamik beibehalten bleibt.

Folgerungen:
Ich plädiere dafür, den ursprünglichen apostolischen Geist wieder neu zu entdecken. Was bedeutet das konkret:

  • Apostolisch ist die Dynamik, die Christen und die Gemeinde veranlasst, in der von Gott geliebten Welt unterwegs zu sein – mutig, prophetisch, sendungsbewusst, Grenzen überschreitend, den Status Quo in Frage stellend, unkonventionell, hartnäckig, flexibel, Gemeinde bauend, Gottes Mission und seiner Herrschaft verpflichtet. 
  • Der Titel Apostel mag als Berufsbezeichnung fremd klingen und umstritten sein. Wichtig ist jedoch, dass an der Notwendigkeit der apostolischen Ausrichtung des missionarischen Dienstes in und außerhalb der Gemeinde festgehalten wird. 
  • Apostel stehen in der Kontinuität der göttlichen Mission. Ihr sind sie verpflichtet (Joh. 20,21. so wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch). Das Apostolat ist der Herrschaft Gottes verpflichtet, d.h. der missionarisch-apostolische Dienst trägt zeichenhaft zum Bau des Reiches Gottes bei. Es vollzieht sich in der ganzheitlichen Zuwendung zur Welt, im Kampf für Gerechtigkeit, gegen die Entrechtung marginalisierte Menschen, in der von biblischen Werten getragenen Gestaltung der Gesellschaft und in der Verkündigung der freimachenden Botschaft vom Reich Gottes sowie der Sammlung von Menschen in christlichen Gemeinschaften.
  • Apostel erhalten ihre Autorität durch die direkte Berufung durch Christus und den praktischen Gehorsam, der sie zu Vorbildern für andere macht. Deshalb ist apostolische Mission ein Lebensstil, der sich an der dienenden Menschennähe Jesu und seiner Solidarität mit Menschen (inkarnatorischer Lebensstil) orientiert.
  • Apostolisch gesinnte Christen verlassen ihre traditionellen und bekannten Räume, weil Jesus Christus sie in die Nachfolge gerufen und in die nahe und ferne Welt gesandt hat. 
  • Apostel agieren proaktiv, strategisch und multiplikatorisch, fördern innovative, kontextrelevante Entwicklungen und behalten das Gesamte im Blick. 
  • Apostolisch zu agieren heißt, ganzheitlich als gesandter Botschafter zu agieren. Zum ganzheitlichen Auftrag gehören Verkündigung des Reiches Gottes, biblische Lehre, Solidarität mit den Armen, Heilung oder auch Dämonenaustreibung (vgl. Lk 4,18-19; Lk 10,9; Mt 10,7.8). 
  • Apostel handeln nicht nur ortsgebunden, sondern vorwiegend überregional
  • Apostel haben einen prophetisch-kritischen Auftrag. Sie rufen durch Wort und praktisches Vorbild die Dringlichkeit des göttlichen Sendungsauftrages der Nächstenliebe, des Rufs in die Jüngerschaft, des Hingehens, der Taufe und der Lehre in Erinnerung, wo dies in Vergessenheit geraten ist. In der Wahrnehmung ihres prophetisch-kritischen Auftrags hinterfragen Apostel die Selbstbezogenheit der Kirche.
  • Die Apostolizität der Kirche Jesu darf sich nicht auf die historische Anbindung an die Tradition der apostolisch-kirchlichen Lehre beschränken, sondern muss sich darüber hinaus qualitativ als dynamische Kirche mit und für andere in ihrer Hinwendung zur Welt erweisen (dynamisch expansive Ekklesiologie). In der Ausführung des missionarischen Mandats Jesu vollzieht sich Kirche und wird so ihrem göttlichen Wesen gerecht. 
  • Als Apostel sind wir in erster Linie Strategien verpflichtet, die Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit dienen. Dieser Verpflichtung ordnen wir alle Erwartungen und Vorgaben unserer Partner unter. 
  • Wir widerstehen der Versuchung, uns als apostolisch Gesinnte in kircheninternen Aufgaben aufzureiben, weil wir dort die Energie verlieren, die wir für pioniermissionarische Aufgaben benötigen. 
  • Wir betrachten Gemeinden und Missionsgesellschaften als Instrumente, die keinen eigenen Auftrag entwickeln, sondern als Plattform dienen, damit apostolisch gesinnte Menschen aus ihren Reihen dem Auftrag Gottes am Ort ihrer Sendung nachgehen können. 
  • Wir überlassen ausgesandten Missionaren die nötige apostolische Freiheit, im Unterwegssein in fremden Lebensräumen, gemeinsam mit den Leuten vor Ort Strategien zu entwickeln und flexibel anzupassen, die der Ausbreitung des Reiches Gottes dienen. 
  • Wir lernen neu, den apostolischen Dienst zu verstehen als missionarische Pionierarbeit. Pioniere lernen, die Lücken zu entdecken, machen auf Defizite aufmerksam und arbeiten weitsichtig und gemeinsam mit ihren einheimischen Geschwistern dort, wo der Bedarf am größten ist. 
  • Apostel sind als Gesandte Jesu Christi seinem expansiven evangelischen Auftrag mehr verpflichtet als dem Transfer von Konfessionen und Strukturen ihrer Ursprungskulturen.

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