Koutiala | katholische Nonne im Süden Malis entführt
Vor einigen Tagen
wurde in der Nähe von Koutiala, einer bedeutenden Stadt in der im Süden Malis
gelegenen Region Sikasso, eine katholische Schwester kolumbianischer Nationalität
entführt. Kurz darauf wurden zwei
Tatverdächtige festgenommen. Die malischen Sicherheitskräfte versuchen
herauszufinden, ob sie Komplizen sind. Die Entführer waren nach bisherigen ...
Erkenntnissen Dschihadisten und haben ihr Opfer offensichtlich über die Grenze
nach Burkina Faso gebracht. Als Fluchtfahrzeuge dienten zunächst ein Auto und
später ein Motorrad, um auch in unwegsamem Gelände mobil zu bleiben. Malische
Beamte und Polizisten aus Burkina kooperieren, um den Entführern auf die Spur
zu kommen.
Die Attacke und die
sich anschließende Entführung geschah auf einer Krankenstation, wo die Schwester
ihren Dienst versah. In der
Vergangenheit gab es auch in südlichen Regionen Malis des Öfteren Anschläge auf
Sicherheitskräfte, Bürgermeisterämter oder Polizeistationen. Doch bisher waren
religiöse Einrichtungen verschont geblieben, und noch nie ist eine Person dabei
entführt worden.
Es stellen sich
folgende Fragen: Handelten die Täter im Namen einer im Norden Malis
operierenden islamistischen Organisation, oder führten sie die Tat in Eigenregie
durch, mit dem Ziel, ihr Opfer gegen ein Lösegeld einzutauschen?
Der Vorfall
zeigt, dass selbst im Süden und Zentrum Malis eine latente Gefahr besteht und
weiterhin Vorsicht geboten ist. Es ist nach dem aktuellen Stand der Entwicklung
nicht zu befürchten, dass radikale Islamisten in Mali nach der Macht greifen –
doch punktuelle terroristische bzw. kriminell motivierte Attacken sind in der
Weite des Landes immer möglich. Wir hoffen und beten, dass die fast täglich
passierenden Attacken auf Personen und deren Besitz im Norden abnehmen, und
dass der Süden Malis von terroristischer Gefahr verschont bleibt.
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