Sabalibougou | letzter Gottesdienst

Der Gottesdienst in Sabalibougou war heute Morgen überdurchschnittlich gut besucht. Über 50 Kinder, Frauen und Männer drängten sich auf den Holzbänken und wenigen Stühlen auf der Veranda des Hauses. Das war sehr ermutigend. Der Gottesdienst ist öffentlich. Während wir singen, beten oder predigen, bleiben zuweilen Passanten am Eingang stehen und hören eine Zeitlang zu.  
In den letzten anderthalb Jahren sind wir regelmäßig zu Bibeltreffs in der Woche und zu sonntäglichen Gottesdiensten in das wachsende Dorf am östlichen Stadtrand Bamakos gefahren. Der Besuch hat sich stabilisiert. Junge Menschen haben sich für ein Leben mit Jesus entschieden. Gemeindeaufbauarbeit ist Kleinarbeit. Sehr viel Geduld ist notwendig. Nicht der Aufbau von kirchlichen Strukturen, aber das Ringen um und das Begleiten von Menschen ist immer noch das Herzstück von Missionsarbeit. Und wenn sich dann sichtbare Erfolge zeigen, ...
dann ist es umso ermutigender. Dafür sind wir Gott sehr dankbar. Die Gemeinde wird heute von einem kleinen Komitee geleitet, das die Gemeinde auch auf Distriktebene und in der jährlichen Hauptversammlung des Gemeindeverbandes UEPEM vertritt. Die Kinder und Jugendlichen haben einen Chor zusammengestellt, wie das auch in den „großen Gemeinden“ in Mali üblich ist. Er bietet den Jugendlichen einen geeigneten Rahmen, den Gottesdienst regelmäßig zu besuchen, ihn mit zu gestalten und Gott zu dienen. 
Heute feierten wir den letzten Gottesdienst, bevor wir am Ende der Woche unsere Reise nach Deutschland antreten. Die Leitung übernahm heute eine Frau. Nach der Aufzählung der Gebetsanliegen, bat sie zwei Personen, stellvertretend für alle zu beten und sagte in einem für die Gegend um Bamako typischen Kauderwelsch von Bambara und Französisch: An ka mogo fila choisi ka priere ke! (choisir und prière sind französische Vokabeln, die durchaus durch Bambarawörter ersetzt werden können: nyematomo und delili). Doch Hauptsache ist, dass alle wussten, was gemeint war. Nach der Predigt folgte auch heute der Standardsatz des Gemeindeältesten: Ni mogo ma sunogo, a na nafan soro wajuli la (dt. Wer während der Predigt nicht eingepennt ist, der wird seinen Nutzen daraus ziehen). Das ist Aufruf und Mahnung in einem – nur am Ende der Zusammenkunft für die Schläfer etwas zu spät. Ich selber habe jedoch während der Predigt über Johannes 21,1ff keine Schläfer beobachtet. Im Mittelpunkt stand die Begegnung Jesu mit dem Verleugner Petrus. Die Frage nach der Liebe zu Jesus ist fundamental. Egal, welchen Bock wir geschossen haben, es gibt immer einen Neuanfang – wenn das Verhältnis zu Jesus stimmt.
Während des Gottesdienstes haben wir uns zu Wort gemeldet und erzählt, was wir in Deutschland machen werden, uns bei der Gemeinde für ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit bedankt und ihnen den Segen Gottes zugesprochen. Am Schluss gab uns ein junger Mann, Nouhoun C., einen Zettel in die Hand. Er hatte dort ein paar Segensworte für uns aufgeschrieben: „Wir wünschen euch eine gute Reise in euer Land. In einem fremden Land wie Mali Missionar zu sein, das ist nicht einfach. Danke für alles, was ihr für uns investiert habt. Vergesst uns nicht. Ihr werdet uns fehlen. Es sind Gottes Wege, die wir gehen. Er hat uns erwählt, nicht wir ihn. Danke, dass ihr eure Talente für uns eingesetzt habt. Betet dafür, dass wir alles behalten, was ihr uns beigebracht habt. Der Herr segne euch!“
Bewegend. Ermutigend. Gott baut seine Gemeinde mit einfachen Leuten – zu seiner Ehre.

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