Sabalibougou | ein Huhn, Spaghetti und Brote zum Advent


Der Gottesdienstbesuch war besser als in den letzten Wochen. Einige Frauen waren wieder dabei, die wir lange nicht gesehen haben. Pastor Silvain S., der offiziell für die Gemeinde zuständig ist, war zu Besuch. Die Predigt überließ er mir. Schließlich war ich an der Reihe. Außerdem hätte mein höheres Alter ihm geboten, mir den Vortritt zu lassen. Über die Zeichen Gottes in der Geschichte habe ich heute gesprochen (Jes. 7,14; 5.Mose 4,33ff und Lukas 2). Gott richtet Hinweisschilder und Zeichen seiner Gegenwart auf: die Wahl einer jungen Frau, die ein Kind gebiert, das Emmanuel genannt wird, der Gott unter uns; die Zeichen der Gegenwart Gottes während der Wüstenwanderung und die Windeln und die Krippe bei der Geburt Jesu – mal große, mal eher unscheinbare Hinweise darauf, dass Gott etwas Besonderes vor hat mit seinen Leuten. Doch immer ist auch Glauben notwendig. Je kleiner das Zeichen, desto größer muss der Glaube daran sein, dass Gott sich in den kleinen, unscheinbaren Dingen des Lebens als der „Gott unter uns“ erweist.

Der Gottesdienst war von Aufmerksamkeit und Lebendigkeit geprägt. Anschließend schloss sich eine kleine Gemeindeversammlung an, wo wir über die Zukunft des Frauen- und Männertreffs gesprochen haben. Jeder hat seine Ideen beigesteuert. Der Männertreff soll nächste Woche endlich starten, nachdem der erste Termin geplatzt war. Mal schauen, wer diesmal kommt. Die Frauen wollen sich zunächst untereinander besuchen und einander sensibilisieren für das gemeinsame Bibelstudium und Gebet.  Nach Weihnachten werden wir dann sehen, ob der Frauenkreis wieder belebt werden kann. Christiane hatte sich im September schon mit einigen Frauen getroffen, doch das Interesse hatte schon nach kurzer Zeit nachgelassen.

Eine Familie hatte ein Huhn mitgebracht. Andere steuerten Spaghetti, Getränke und Brote bei. Vor dem Gottesdienst wurden mit einem Eselskarren Brennholz und Küchenutensilien angeliefert. Heute war die Gemeinde eingeladen, zum Essen zu bleiben. Während die Frauen sich nach der kurzen Besprechung am Kochtopf unterhielten, saßen die Männer in einer eigenen Runde zusammen und diskutierten über theologische Fragen. Warum es bei den Protestanten keine Pilgerreisen gibt, wollte jemand wissen. Jemand anderes fragte nach der Bedeutung der Rede in fremden Sprachen und deren Bedeutung für die Gemeinde und das Wirken des Heiligen Geistes.

Solche Treffen sind Gold wert. Gemeinschaft wird gefördert. Wir lernen uns besser kennen und tauschen uns aus. Der heutige Sonntag war eine große Ermutigung. Übrigens – alle 20 Personen, die sich um die Schüsseln geschart hatten, haben etwas abbekommen von dem einen Huhn. Alle sind satt geworden … nein, es war kein Wunder … es war wohl eher auf die in Mali ausgeprägte Fähigkeit des Teilens zurückzuführen.

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