Bamako | Hauptversammlung der Ev. Allianz in Mali - sehr viele Formalitäten und einige frische Perspektiven


Viele bekannte Gesichter sind mir in den drei Tagen (25.-27.9.2014) der diesjährigen Hauptversammlung der Ev. Allianz in Mali begegnet. Darunter waren „alte Haudegen“, die seit Jahren Verantwortung in ihren Gemeinden übernehmen, aber auch viele junge Pastoren, die mir bei meiner Tätigkeit als Lehrer an theologischen Ausbildungsstätten und auf Seminaren während der letzten Jahre begegnet sind.
Das Eingangsreferat beschäftigte sich mit dem Thema: „Ganzheitliche Mission – Quelle der Hoffnung“. Die malischen Gemeinden beginnen zu begreifen, dass soziales Engagement sich nicht darin erschöpft, ausländische Partner für die Finanzierung ihrer Projekte ins Boot zu holen. Sie lernen, das Wenige, was sie haben zu investieren und damit zu starten … Das ist ermutigend. Die Gemeinden haben gemerkt, dass es angesichts instabiler politischer Verhältnisse sehr einseitig ist, sich auf westliche Partner zu verlassen, die früher oder später das Land aus Sicherheitsgründen verlassen könnten.

Wie sind die Sitzungen verlaufen? Viele Rechenschaftsberichte und Aussprachen. Mir fiel jedoch auf, dass sehr viel Zeit verbraucht wurde, um formale Fragen zu klären, die regelmäßig auftauchen und trotz der langjährigen Erfahrung immer noch offen sind. Immer dann, wenn ein inhaltliches Problem auftauchte, wurde eine Arbeitskommission eingesetzt. Nicht schlecht. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass diese Kommissionen aus verschiedenen Gründen nicht dazu kommen, die ihnen anvertraute Arbeit zu tun. Das ist eine Krankheit, die jede Organisation befallen kann, nicht nur in Mali. Dennoch nervt das … Es ist schade, wenn gute Ideen in Tagesordnungen auftauchen, protokolliert werden und anschließend in Ordnern vermodern. Zum Glück gibt es genug malische Pastoren, die das genauso sehen und sich in der Arbeit vor Ort wohler fühlen als auf Sitzungen.

Aber es gibt auch sehr gute Perspektiven. Die malischen Frauen engagieren sich sehr stark in gesellschaftlichen Fragen. Auch die Berichte über die Arbeit unter Straßenkindern und in Gefängnissen haben mich sehr berührt und überzeugt. Diese Arbeit verlangt sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Gefängnisinsassen lernen Jesus Christus kennen. Selbst die Beamten des Innenministeriums bescheinigen: „Die Rückfallquote der Insassen aus Gefängnissen, die von den evangelischen Pastoren betreut werden, ist erheblich geringer als anderswo.“
Die Ev. Allianz wird im nächsten Jahr einen Kongress für Evangelisation und Mission ausrichten. Ziel ist es, Pastoren, Gemeinden und Partnerorganisation zu ermutigen und über die missionarischen Herausforderungen in Mali zu informieren. Auch der Austausch über gemachte Erfahrungen soll gefördert werden. Darauf bin ich gespannt …

Kommentare

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

SPENDENFORMULAR

Spendenkonto

Spar- und Kreditbank Witten

IBAN: DE86452604750009110900
BIC: GENODEM1BFG

Zweck: Meier - Mali