Moribabougou - Händedruck mit Folgen

Vor drei Tagen schaute Pastor Abdias G. bei uns vorbei. Er betreut in Moribabougou eine der größeren Gemeinden im Raum Bamako. Wir kennen uns schon sehr lange. Kurz nach seiner Ausbildung hat er mit seiner jungen Familie bei uns im Hof in Kouloubleni mit gewohnt. Seine Kinder haben von unseren Kindern biblische Geschichten in Bambara zu hören bekommen.
Er erzählte uns von einer kurzen Begebenheit, die uns zu denken gegeben hat. Christiane und ich waren vor zwei Jahren, im August 2012, in der Gemeinde in Moribabougou, als sein Vorgänger noch dort war. Wir hatten die Pastorenfamilie besucht und bei dieser Gelegenheit den Imam (islamischen Geistlichen) des Dorfes kennen gelernt. Wir haben kurz miteinander geredet, uns die Hand gereicht und einen Tee gemeinsam getrunken. An die Details unserer Unterredung erinnern wir uns nicht mehr. Abdias erzählte uns nun, dass der Imam sich noch sehr genau an die besagte Begegnung von vor zwei Jahren erinnern konnte. Er kannte sogar noch unsere Namen. Die kurze Begegnung damals hat das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen im Dorf positiv geprägt. Der Imam gab Abdias zu verstehen: „Damals habe ich verstanden, dass Christen und Muslime keine Feinde sind. Wir haben zwar eine unterschiedliche Religion, aber wir sind Mitmenschen.“ 
Seit dieser Zeit kommen mehr und mehr Muslime zum Glauben und finden den Weg in die Gemeinde. Christen ihrerseits besuchen muslimische Nachbarn und nehmen an deren Leben teil, ohne Berührungsängste zu haben.
Die kurze Begegnung von vor zwei Jahren war sicherlich nicht der Grund für das stetige Gemeindewachstum. Das war einzig und allein Gottes Werk. Mit Sicherheit liegt es entscheidend in der treuen Arbeit der Pastorenkollegen vor Ort begründet und auch darin, dass die Gegend sich eines großen Bevölkerungswachstums erfreut, darunter auch viele Christen, die sich der Gemeinde anschließen. "Die Begegnung damals war wie ein Türöffner", so Abdias, "ihr habt ein positives Zeugnis hinterlassen". Abdias kam, um uns zu grüßen und sich dafür zu bedanken. 
Kleine Gesten, ein Händedruck, ein wenig Zeit, eine interessierte Frage, ein offenes Wort neben einem Kohlefeuer, auf dem Tee zubereitet wird – all das kann bei Menschen eine bleibende Erinnerung mit weitreichenden Folgen hinterlassen - irgendwann, irgendwie. Gott ist groß. 

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