Ganzheitliche Mission ist... MEHR!



Vorweg gefragt: Ganzheitliche Mission - was ist das eigentlich? Der Begriff der "Ganzheitlichkeit" hat in den letzten Jahren zwar stark an Popularität gewonnen, nicht aber an Klarheit. Ein häufiges Missverständnis ist dabei, ganzheitlichen Dienst auf eine Art 'Wortverkündigung plus' zu verkürzen, wobei als 'Plus' oft eine ergänzende Sozial-Komponente verstanden wird. Und mancher befürchtet, dieses Plus könnte die zentrale Rolle der rettenden Evangeliumsbotschaft an den Rand drängen oder sogar zurück zum einseitigen "Sozialen Evangelium" führen.

Ganzheitliche Mission betrifft das ganze Leben, den ganzen Menschen, das ganze 'Du'.

Woran können wir denn festmachen, wie ein ganzheitlicher Missionsdienst aussehen sollte? Statt dafür z.B. auf den Erfolg bestimmter Missionsstrategien zu blicken, müssen wir Gott selbst zu unserem Orientierungspunkt machen. Er offenbart sich uns zuerst als Schöpfer aller Dinge und damit als Lebens-Fachmann (nicht nur als Rettungsfachmann). Sein Herzensanliegen ist, seine ganze Schöpfung wieder mit sich zu versöhnen (Kol. 1:19+20, vgl. Jes. 65:17ff). Dafür sollen wir seine "Botschafter" sein. Auch Jesus verweist schon früh (Luk. 4:18ff) auf sein umfassendes Dienstverständnis, das sich nicht auf das "große Fest" und das "Einbringen der Ernte" beschränkt, sondern sich auch Zeit für körperliche Nöte nimmt, Themen wie Nächstenliebe und soziale Gerechtigkeit anspricht und überraschende Kriterien für die Zuordnung zu den "Lämmern" Gottes aufstellt (Mt. 25:31ff). Sein Auftrag lautet, Jünger zu machen und sie alles halten zu lehren, was er geboten hat. Es geht also nicht nur um die Ergänzung unserer Missionspraxis durch ein paar 'Sozial-Elemente', um unsere Arbeit dadurch 'schön ganzheitlich' zu machen. Es geht um Teilnahme an Gottes Dienst der Versöhnung in allen Lebensbereichen!
Die weltweite Arbeit der Allianz-Mission spiegelt ein Stück dieser wunderbaren Vielfalt wieder: Gemeinden entstehen, Ehen werden heil, Prostituierte finden ins Leben zurück, Arme lernen, sich selbst zu helfen, Menschen erfahren Sündenvergebung und Rettung, Katastrophenopfer finden neue Hoffnung, Kinder bekommen Hausaufgabenhilfe, Kranke empfangen Gebet und Behandlung, Randgruppen finden Gehör, Nachfolger wachsen zu Leitern heran....
Hier in Vietnam dürfen wir erleben, wie Gemeinden sich nicht mehr darauf beschränken, gelegentlich zu evangelistischen Veranstaltungen einzuladen, sondern kreative Wege suchen, den Menschen in ihrem Umfeld Gutes zu tun und Wert-volle Beziehungen aufzubauen, über die sie Gottes Liebe glaubwürdig, in Wort und Tat weitergeben können. Dieser "Salz-Effekt" führt zu radikalen Veränderungen ganzer Dörfer: Abfall verschwindet von den Straßen,  Alkoholkonsum, Familiengewalt und Korruption nehmen ab, Menschen kommen zur Gemeinde und zum lebendigen Glauben.
Ganzheitliche Mission betrifft also das ganze Leben, den ganzen Menschen, das ganze 'Du'. Sie bezieht aber auch das ganze 'Ich' mit ein! Hier fordert uns das Vorbild unserer einheimischen Geschwister heraus, deren Hingabe sich nicht auf die Arbeitszeit beschränkt, sondern ihr ganzes Leben prägt. Uns wird klar: Letztlich sind wir als Jünger Jesu alle im 'vollzeitlichen Dienst'.


Autor: Dr. Jochen Fiebrantz (leitender Mitarbeiter der Allianz Mission im christlichen Entwicklungsdienst in Vietnam).Die Allianz Mission feiert ihr 125-jähriges Jubiläum. Hier gibt es mehr zu lesen zur Geschichte und den Schwerpunkten der weltweiten Arbeit der Allianz Mission: http://allianz-mission.de/fileadmin/pdf/am_aktuell/2014/am_aktuell_April-Mai_2014_Web.pdf

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