Benin | kommt mir sehr bekannt vor



In Cotonou gelandet. Luft eingeatmet – es ist afrikanische. Das spüre ich mit geschlossenen Augen. In Benin geht gerade die Regenzeit zu Ende. Die Temperaturen liegen bei Mitte 20 Grad. Die Luft ist aber feucht und vom Meer her weht eine satte Brise.
Gemeinsam mit Erhard Michel, dem Direktor der Allianz Mission und Anafi, einem Beniner, der in Deutschland Theologie studiert und Ende des Jahres mit seiner Familie wieder in den Benin zurückkehren möchte, bin ich im westafrikanischen Benin unterwegs, um die Möglichkeiten einer Kooperation im Bereich der theologischen Ausbildung zwischen Allianz Mission und einem Verband Afrikanisch Unabhängiger Kirchen (AUK) auszuloten.
Anafi hat versucht, das Reiseprogramm von Deutschland aus zu koordinieren. Es ist nur bedingt gelungen. Vieles wird in Afrika vor Ort per Handy auf den letzten Drücker arrangiert – und es funktioniert. Wir trafen den Pastor der Assemblée Evangélique de la Bergérie de Dieu (AEBD). Die Gemeindebewegung startete unabhängig von westlichen Initiativen im Jahre 1997. Pastor Ferdinand und seine Kollegen haben mittlerweile 45 neue Gemeinden gegründet, denen ca. 4.500 Christen angehören. Er sagt uns im Gespräch: „Bei jeder Evangelisation kommen Menschen zum Glauben. Die Christen in Benin sind hungrig nach Lehre. Selbst bei einem Seminar, wo es (nur) darum geht, die Möglichkeiten der Arbeit mit einer Studienbibel zu erklären, kommen über Hundert Leute. Viele Gemeindeleiter sind schlecht vorbereitet für den Leitungsdienst in den Gemeinden. Mancher erklärt sich selbst zum Pastor und merkt gar nicht, wie er durch nichtbiblische Lehren, der Sache des christlichen Glaubens einen schlechten Dienst erweist“.
Trotz dieser Defizite geht die Arbeit weiter. Größere Gemeinden initiieren die Gründung von Tochtergemeinden in benachbarten Stadtvierteln oder Dörfern. Sie helfen aus bei der Betreuung der jungen Christen aber auch bei der finanziellen Unterstützung, wenn es darum geht, Räume anzumieten oder ein Gemeindehaus zu bauen. Die Dinge laufen auf eigene Initiative und ohne Unterstützung aus dem Westen.
Wir treffen einige Pastoren im Gemeindehaus, die zu einem Fortbildungsseminar zusammen gekommen sind. Die Gesichter und Farben, Mimik und Gesten erinnern mich sehr stark an das Treffen mit Pastorenkollegen in Mali. Und sie fragen mich, ob ich jetzt nicht lange genug in Mali gewesen sei und es nicht Zeit wird, als theologischer Lehrer in Benin zu arbeiten. Ich lehne dankend ab und sage ihnen, dass es im staubigen Mali nach wie vor mehr als genug zu tun gibt und dass es meine Frau und mich dahin zieht. Ich erzähle ein wenig von den Herausforderungen, vor denen die Gemeinden in Mali stehen, gerade angesichts der politischen Situation im Land und. Als ich mich lobend über die Hilfe und den Einsatz der beninischen Armee äußere, nicken sie zustimmend und sind ein wenig besorgt. Dies ist verständlich, denn die Soldaten aus Benin sind dabei im hohen Norden Malis in der Region Kidal an der Seite der malischen Armee für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Einige sprechen ein paar Worte Bambara. Wir verabschieden uns mit „k‘an ben sooni“ (bis bald) und „Ala ka duba i ye“ (Gott segne dich). Ich merke: Es bedarf nur weniger Momente und Begegnungen, um sich wohl zu fühlen in Afrika.

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