FAQ #1: Ist die politische Lage in Mali nicht viel zu unsicher, um wieder dorthin auszureisen?



Die Sicherheitslage in Mali war 2012 sehr kritisch. Die Islamisten hatten die Absicht, ganz Mali unter Kontrolle zu bekommen und die Scharia einzuführen. Doch Gott hat eingegriffen und Gebete erhört. Nach der Intervention durch Franzosen und Kontingente der westafrikanischen Armeen hat sich die Lage entschärft und besetzte Gebiete wurden zurückerobert. Jetzt gilt es, diese Gebiete nachhaltig abzusichern und die Infrastruktur (Verwaltung, Schulen, Krankenstationen usw.) wieder aufzubauen. Noch gibt es viele Flüchtlinge, und die Rückkehr in die Städte des Nordens ist vielen Menschen bisher noch verwehrt.
Im Laufe des Jahres 2013 sollen freie Wahlen durchgeführt werden, um die Übergangsregierung abzulösen. Die Menschen in Mali sind optimistisch. Natürlich kann noch viel passieren bis zur Wiederausreise im nächsten Jahr. Doch grundsätzlich teilen wir den Optimismus der Malier und glauben, dass sich die Lage insgesamt weiter stabilisieren wird. Einige der westlichen Missionare, die nach dem Putsch und den Unruhen Mali verlassen hatten, sind ins Land zurückgekehrt. Die Französische Schule hat wieder geöffnet. Das sind positive Zeichen der Normalisierung - zumindest, was die Situation im Süden Malis angeht.
Im hohen Norden des Landes gibt es noch Übergriffe seitens der islamistischen Rebellen. Letzte Woche starben vier Soldaten des Tschad bei Kämpfen mit den Islamisten. Diese ziehen sich immer weiter in das unwegsame, gebirgige Gelände im Nordosten Malis zurück oder fliehen über die algerische Grenze. Die Übermacht der Franzosen und westafrikanischen Militärkontingente ist zu groß. Die französische Armee wird ihre Truppenzahl im Laufe der nächsten Wochen reduzieren, jedoch Mali nicht verlassen. Dennoch ist auch in Zukunft in dieser Region mit Selbstmordanschlägen zu rechnen. Im Süden des Landes beruhigt sich die Lage. Es wird immer ein gewisses Restrisiko bleiben. Absolute Sicherheiten für Leib und Leben gibt es für Missionare nicht.
Wir müssen das besonders unter Deutschen ausgeprägte Sicherheitsdenken ablegen und neu lernen, Gott zu vertrauen und Risiken einzugehen.
Gemeinsam mit meinen Studierenden am Theologischen Seminar Rheinland habe ich im Fach Missionspraxis die Frage besprochen, wie sich Missionare in Zeiten der Krise verhalten sollen. Was gibt es beim Abwägen von Risiken zu bedenken und zu beachten?
Das Thesenpapier zum Thema MISSION IN KRISENZEITEN gibt es im Internet auf dieser Seite: http://camali.jimdo.com/mission-reflektiert-artikel-und-infos/

Bildquelle: Internetseite des District de Bamako

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