17. März | Der Tag des Heiligen Patrick


Fast hätten wir ihn verpasst, den Tag des Heiligen Patrick von Irland (389 - 461). So ist das: wer die Geschichte vergisst, der verpasst damit manche hilfreiche Lektion aus alter Zeit. Also - eine herzliche Einladung zu einem history break, zu einem kleinen Abstecher in das große Buch der Geschichte, ins 5. Jahrhundert auf die grüne Insel.
Es ranken einige Legenden um die Person und das Wirken des Heiligen Patrick, der als Missionar Irland chr
istianisiert hat und bis heute eine große Anziehungskraft ausübt. Wahrscheinlich war er der Sohn eines römischen Offiziers und wurde im katholischen ...
Glauben erzogen. Vom elterlichen Hof wurde er in jungen Jahren entführt. Und hier setzt die Legendenbildung ein. Sie besagt, dass er in Irland (Provinz Ulster in Nordirland) als Sklave Schafe gehütet hat und so die Kultur und Sprache der Iren kennen gelernt hat. Aufgrund einer göttlichen Eingebung hat er sich befreien können, ist nach Frankreich geflüchtet und hat im Kloster von Auxerre eine theologische Ausbildung absolviert, nach deren Abschluss er zum Priester ordiniert wurde.
Patrick hatte nur ein Ziel: zurückkehren zu den Iren, um ihnen den christlichen Glauben nahe zu bringen. Papst Coelestin I. höchstpersönlich hat Patrick als Missionar nach Irland geschickt. Das war im Jahre 432. In Irland setzt sich Patrick für die Abschaffung des druidischen Animismus ein. In der Kunst wird dies durch das Vertreiben von Schlangen dargestellt, die in der damaligen Zeit in der Tat sehr zahlreich in Irland waren.
433 wurde die Christianisierung Irlands durch das Entzünden eines riesigen Feuers an symbolträchtiger Stätte proklamiert - auf einem Hügel, von wo aus die einheimischen Könige ihre 
Dekrete verlesen ließen und damit öffentlich ihre Herrschaft unter Beweis stellten.
Patrick war ein gebildeter, sehr kulturbezogener Missionar. Ihm gelang es, die Verkündigung des Evangeliums mit Bildungsinitiativen und gesellschaftlichem Handeln zu verbinden. Ein Beispiel für kontextbezogene Verkündigung: das grüne, dreiblättrige Kleeblatt diente Patrick z.B. dazu, den Iren das Geheimnis des dreieinigen Gottes zu erklären – ganz einfach und sehr nachhaltig. Patrick war darüber hinaus ein großartiger Missionsstratege. Während seiner über 30-jährigen Tätigkeit gründete Patrick Klöster, Schulen und Kirchen. Diese Infrastruktur diente sowohl zur nachhaltigen christlichen Nacharbeit als auch zur Ausbildung künftiger Missionarsgenerationen. Der ursprüngliche Versuch Patricks, Kirchen nach antik-römischen Vorbild zu gründen und diese der kath. Kirche einzuverleiben, blick zunächst ohne Erfolg. Patrick erwies sich als flexibel handelnder Missionar. Er passte seine Strategie den ländlichen Gegebenheten an. Klostergründungen erwiesen sich als flexibler, unabhänger und nachhaltiger als die auf die Städte konzentrierten Kirchen nach römischem Vorbild. Die Epoche der iroschottischen Mission ist entscheidend von den Ideen des Heiligen Patrick geprägt worden mit starken Auswirkungen auf die irofränkische Mission der nachfolgenden Generationen auf dem europäischen Festland. Patrick unterhielt sowohl Kontakte zu den einfachen Leuten, zu animistischen Priestern, aber auch zu Adligen und Königen. Als Missionar blieb er jedoch immer auch ein Mönch, der sich Zeit fürs Gebet und die Einsamkeit nahm.
Das mönchische Ideal der Askese und der Pilgerschaft waren mitentscheidende Motive für die nachhaltige, ja fast hartnäckig praktizierte missionarische Tätigkeit. Mission wurde als peregrinatio (asketisch motivierte Pilgerschaft und Verbannung um Christi willen) verstanden. Den missionierenden Mönchen war es eine Ehre, die Heimat zu verlassen, um andernorts Christus zu verkündigen und Netzwerke des Glaubens aufzubauen. 

Der Erfolg der mönchischen Missionsarbeit, die Irland, Großbritannien und später ganz Europa kulturell und politisch nachhaltig verändert hat, lag auch in der Entschleunigung begründet. Es musste nicht alles in einer Generation erreicht werden. Das missionarische und Kultur gestaltende Mandat wurde durch den Grundsatz des mönchischen Gehorsams von einer Generation an die andere weitergegeben. Kulturelle Gestaltung setzt langfristiges Denken und Agieren voraus. Der unsere Gesellschaft prägende überzogene moderne oder postmodern geprägte Aktionismus wird die Kirche von einer Subkultur in die nächste führen - aber schwerlich Nachhaltigkeit erzeugen.

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