Geistesgaben | die charismatische Frage - eine nie endende Kontroverse?
Wie reagieren wir, wenn in unserem Leben
außergewöhnliche Dinge passieren? Wir könnten uns die Augen reiben, oder nach einem kurzen Schreck einfach ins Staunen
kommen, uns darüber freuen, neugierig werden, oder ...
Der Durchschnittsdeutsche tendiert
aber eher dazu, in solchen Situationen „kribbelig“ zu werden. Er horcht auf und
fragt kritisch nach, ob es da mit rechten Dingen zugeht. Neues, Ungewöhnliches,
Übernatürliches – all das verunsichert. Und, was hat man da nicht schon alles gelesen, selbst erlebt und gehört ... die negativen Erfahrungen führen zu einer grundsätzlichen Skepsis. Man gerät ins Grübeln. Dieses Verhalten lässt sich auch im
Bezug auf die außergewöhnlichen Gnadengaben beobachten, die der Geist
Gottes der Gemeinde Jesu zur Verfügung stellt. Eine konstruktiv positive Beschäftigung mit dem Thema findet aufgrund dieser skeptischen Grundhaltung aber auch wegen zweifelhafter Erfahrungen nicht mehr statt. Die „charismatische Frage“
scheint eine unendliche Geschichte zu sein, die von Kontroversen geprägt ist.
Warum machen wir so wenig konkrete
Erfahrungen mit Geistesgaben? Woher kommt die Skepsis?
Einige Gründe möchte ich anführen:
Einige Gründe möchte ich anführen:
- negative Erfahrungen mit charismatischer und pfingstkirchlicher Schwärmerei, die zu theologischen Konflikten und Gemeindespaltungen geführt haben.
- Verdacht eines Geistes von unten, der dämonisch beeinflusst und von Satan zur Verwirrung der Gemeinde benutzt wird.
- Angst vor der Unberechenbarkeit des Wirkens des Heiligen Geistes, das uns entgleitet und nicht kalkulierbar ist.
- Es besteht ein Informationsdefizit, was das Wesen des Heiligen Geistes und seiner Gaben angeht.
- geistliche Trägheit nach dem Motto: Ich bin bisher auch ohne diese Dinge ausgekommen und wenn Gott mir Gaben geben will, dann soll er doch ...
- inszenierte Veranstaltungen (z.B. Heilungs-Wundergottesdienste), die von einer menschengemachten, manipulativen und "künstlich hergestellten heiligen Atmosphäre" geprägt sind und mehr verunsichern, als dass die geistlich weiterbringen.
Wolfgang Trillhaas (ev. Theologe) folgert daraus: „Die
Angst vor einer missbräuchlichen Berufung auf den Heiligen Geist ist zu einer
dogmatischen Angst vor dem Heiligen Geist geworden“.
Wir reden nicht genug darüber. Das
Thema wird meist nur dann angeschnitten, wenn irgendwo „was schief gelaufen“
ist und die Leute verunsichert sind. Das ist nicht gut.
Ich erinnere mich an meine Studienzeit
Anfang der 1980er Jahre. Die erste Welle der charismatischen Bewegung in Deutschland
hat uns Studenten und die Gemeinden, aus denen wir kamen verunsichert. Jugendliche
verließen ihre Gemeinden und holten sich ihren „geistlichen Kick“ in einem
charismatischen Hauskreis oder auf einer Konferenz. In den Gemeinden vor Ort gab
es heiße Diskussionen und manchmal führte dies auch zu Spaltungen.
Wir schwebten zwischen Begeisterung
für das Neue und der Unsicherheit darüber, wie wir das ganze biblisch
einordnen sollten.
Wie sind wir dem begegnet? Wir haben
einen „Arbeitskreis C“ gegründet. C steht für die charismatische Frage.
Studierende und Dozenten haben sich bei Tee und Pfeife getroffen und
diskutiert: über Sprachenrede und Prophetie, über Heilungswunder, über das Apostelamt usw. Wir haben uns gefragt, ob die Leute, die bei Reinhard Bonnke "geheilt" werden, auch dauerhaft gesund bleiben. Warum fallen die Leute reihenweise um bei Großveranstaltungen? Was passiert da? Wir waren neugierig.
Unsere Lehrer haben Artikel veröffentlicht. Wir haben charismatische Kreise besucht und uns vor Ort „ein Bild“ gemacht. Wir sind in unsere unbedarften, traditionellen Gemeinden und Jugendkreise gegangen und haben das Thema angesprochen. Wir haben gelernt, unsere Berührungsängste abzulegen und uns bemüht, biblische Orientierung zu finden – begleitet von unseren Dozenten. Diese offene Atmosphäre hat mir geholfen, Ängste abzubauen, eine theologische Position zu finden und später mit den ungewöhnlichen charismatischen Erfahrungen in der missionarischen Arbeit in Westafrika umzugehen. Auch dort gab es Leute, die bei Gebetstreffen umgefallen sind, die in Sprachen redeten, die Menschen heilten und Dämonen durch kräftige Gebete in die Wüste geschickt haben.
Unsere Lehrer haben Artikel veröffentlicht. Wir haben charismatische Kreise besucht und uns vor Ort „ein Bild“ gemacht. Wir sind in unsere unbedarften, traditionellen Gemeinden und Jugendkreise gegangen und haben das Thema angesprochen. Wir haben gelernt, unsere Berührungsängste abzulegen und uns bemüht, biblische Orientierung zu finden – begleitet von unseren Dozenten. Diese offene Atmosphäre hat mir geholfen, Ängste abzubauen, eine theologische Position zu finden und später mit den ungewöhnlichen charismatischen Erfahrungen in der missionarischen Arbeit in Westafrika umzugehen. Auch dort gab es Leute, die bei Gebetstreffen umgefallen sind, die in Sprachen redeten, die Menschen heilten und Dämonen durch kräftige Gebete in die Wüste geschickt haben.
Wir beobachten aber auch hier und da, dass gemogelt wird, dass Zahlen von angeblich geheilten Personen nicht stimmen, dass hinter dem spirituellen Hype oft Scharlatane stecken, die es auf ihren Ruf und das Geld der Leute abgesehen haben. Und, was passiert mit den Menschen, die bei solchen Heilungs- und Wunderveranstaltungen nicht geheilt werden? Wer kümmert sich um diese enttäuschten Leute? In der Tat gibt es auch dubiose Bereiche in dieser charismatischen Szene. Und der Einwand scheint berechtigt: Wir haben ja nichts gegen Geistesgaben, Heilungen und das besondere Wirken des Geistes, aber wir haben etwas gegen Leute, die damit nicht richtig umgehen und Unfug treiben.
Ein weiteres Problem im Umgang mit der charismatischen Frage besteht andererseits darin, dass Theologen, die persönlich noch nie Erfahrungen mit den außergewöhnlichen (umstrittenen) Geistesgaben (Sprachenrede, Heilung usw.) gemacht haben, sich dennoch kompetent fühlen, die dogmatische Richtung in dieser Frage vorzugeben. Hier besteht die Gefahr, dass die persönlichen Vorbehalte und Unerfahrenheit das theologische Ergebnis der Reflexion vorgeben.
Ein weiteres Problem im Umgang mit der charismatischen Frage besteht andererseits darin, dass Theologen, die persönlich noch nie Erfahrungen mit den außergewöhnlichen (umstrittenen) Geistesgaben (Sprachenrede, Heilung usw.) gemacht haben, sich dennoch kompetent fühlen, die dogmatische Richtung in dieser Frage vorzugeben. Hier besteht die Gefahr, dass die persönlichen Vorbehalte und Unerfahrenheit das theologische Ergebnis der Reflexion vorgeben.
Aus meiner Sicht sollte die
Kontroverse im respektvollen Dialog ausgetragen werden. Eine apologetische Vorgehensweise,
indem die jeweiligen Positionen verteidigt und durch Beschlüsse und Statements dem
Andersdenken vorgelegt werden, ist weniger hilfreich. Wer vor negativen Entgleisungen in der charismatischen Frage warnt, der muss gleichzeitig den theologischen Diskurs führen, damit ein biblisches Verständnis entsteht, Befürchtungen abgebaut werden und ein angemessener Umgang eingeübt werden kann. Nur so können wir der Unsicherheit und den berechtigten Einwänden begegnen.
Es ist selbstverständlich, dass wir
bestimmte Gaben des Geistes dankbar annehmen und sie anwenden wie z.B. die Gabe
der Lehre, des Leitens, des Dienens, der Seelsorge, der materiellen
Unterstützung usw. (vgl. 1Kor 12,28ff; Röm 12,6ff). Bei anderen hingegen haben
wir wie schon erwähnt Bedenken.
Im Neuen Testament wird das Thema der
Gnadengaben an mehreren Stellen aufgegriffen. Und insbesondere bei Paulus wird
deutlich: Er hat grundsätzlich eine positive Einstellung zu den Geistesgaben,
da er selber welche besaß und sie als Geschenk Gottes dankbar annahm. Er sah
darin den Reichtum Gottes. Er nahm aber auch wahr, dass es Missbrauch geben
kann (vgl. 1Kor 14). Seine Reaktion darauf war nicht das Verbot, sondern das Gespräch darüber,
wozu Geistesgaben dienen und wie sie zum Nutzen der Gemeinde angewendet werden
können.
Im Neuen Testament geht es also um
zwei Grundfragen:
Welche Gnadengaben gibt es?
Wozu dienen sie und wie soll damit
umgegangen werden?
Ein wichtiger Beleg, der uns hilft,
unsere Bedenken zu entschärfen und Defizite abzubauen, findet sich in 1Kor 12, 4-7:
4 Es gibt viele
verschiedene Gaben, aber es ist ein und derselbe Geist, ´der sie uns zuteilt`. 5 Es gibt viele
verschiedene Dienste, aber es ist ein und derselbe Herr, ´der uns damit
beauftragt`. 6 Es
gibt viele verschiedene Kräfte, aber es ist ein und derselbe Gott, durch den
sie alle in ´uns` allen wirksam werden. 7 Bei jedem zeigt
sich das Wirken des Geistes ´auf eine andere Weise`, aber immer geht es um den
Nutzen ´der ganzen Gemeinde`.
Aus dem Text lassen sich einige Grundsätze
entnehmen:
1. Es
gibt Gnadengaben, ohne zeitliche Beschränkung auf eine bestimmte Epoche der
Geschichte. Sie sind ein Geschenk Gottes und Ausdruck seines Reichtums.
2. Gottes
Geist teilt der Gemeinde Gaben aus und zwar so, wie er es will und bei jedem
unterschiedlich.
3. Die
Gnadengaben sollen zum Aufbau der Gemeinde dienen. Sie sollen der Entwicklung
der christlichen Gemeinschaft nutzen und das Reden und Handeln Gottes
bestätigen.
Welche
Hinweise finden sich im Umgang mit Geistesgaben in der Kirchengeschichte?
Hier einige Beispiele:
In der frühen Kirche waren die Geistesgaben präsent:
Justin
der Märtyrer, gest.
165: “Bei uns gibt es nämlich noch bis
auf den heutigen Tag prophetische Charismen [Geistesgaben].”
Irenäus, gest. 200: “…indem er [Paulus] die
vollkommen nennt, die den Geist Gottes empfangen haben und durch den Geist wie
er selber in allen Sprachen reden. Hören wir doch auch von vielen Brüdern in
der Kirche, daß sie prophetische Charismen haben, in allerhand Sprachen durch
den Geist reden, das Verborgene der Menschen zu ihrem Vorteil ans Licht bringen
und die Geheimnisse Gottes erklären.”
Leute, wie General William Booth, der Begründer der
Heilsarmee in England, hatten keine Berührungsängste mit den außergewöhnlichen
Gaben des Geistes Gottes. Ein Zitat aus einem Schreiben an seine Mitarbeiter
(„War Cry“) vom 14. März 1885 macht dies deutlich:
„…
Meine lieben Kameraden,
Ein
großes Maß an Aufmerksamkeit wird gerade jetzt dem gegeben, was bekannt ist als
die außergewöhnlichen „Gaben
des Geistes“; das ist die Fähigkeit, etwas zu tun, was jenseits
der Kraft des Menschen liegt und für ihn nicht ohne das direkte Handeln Gottes
möglich ist. Solche Gaben wie diese waren, zweifelsohne im Besitz der Apostel.
Sie hatten die Gabe der
Zungen; das bedeutet, sie erhielten plötzlich die Kraft in
Sprachen zu sprechen, die sie nie gelernt hatten. Sie hatten die Gabe der Heilung; das
bedeutend, sie heilten die Kranken, öffneten die Augen der Blinden, machten die
Ohren der Tauben durchgängig und brachten augenblicklich Tote ohne die Hilfe
gewöhnlicher Mittel wieder zum Leben. Sie wirkten Wunder; sie ließen Dinge
geschehen, die im Gegensatz zum normalen Verlauf der Natur standen. Dies waren
sehr bemerkenswerte Gaben, die bewiesen, daß Gott mit ihnen war, weil kein
Mensch diese Dinge tun konnte, außer Gott
handelte direkt durch ihn. Diese Gaben waren nützlich, denn sie
zogen Aufmerksamkeit auf die, die sie besaßen, erklärten, daß das Handeln
dieser Offiziere Göttlich war,...... . Aus diesem Grund waren sie wichtig für
die Welt, und ihr Besitz heute mag ein großer Segen für die Menschheit sein. Es gibt kein Wort in der Bibel, was bezeugt, daß wir sie
nicht in der Gegenwart haben können, und es gibt nichts in unserer
Erfahrung, was zeigen würde, daß sie heute nicht genauso nützlich wären, wie in
irgendeiner vorangegangenen Periode der Kirchengeschichte. Kein Mensch kann deswegen verdammt
werden, daß er sie anstrebt, und die vor kurzem geschehenen bemerkenswerten
Zeichen und Wunder, die unter uns gewirkt wurden, fordern nicht nur, sondern
sollen unsere tiefgründigste und wohlwollendste Betrachtung haben.
… „
D.
A. Carson (Showing the Spirits) kommt zu dem
Schluss: “Es gibt genügend Belege
dafür, dass die Geistesgaben in irgendeiner Form (wenn auch nur sporadisch) in
allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte fortbestanden.“
Den
Kritikern, die bei übernatürlichen Ereignissen tendenziell einen „Geist von
unten“ am Werk sehen, sagt Carson: „Daher ist es lehrmäßig gesehen unsinnig,
darauf zu bestehen, dass jeder Bericht seinen Ursprung in dämonischen
Aktivitäten oder geistiger Verwirrung hat.”
Erstes Fazit:
Jeder Christ
und jede Gemeinde benötigt die Gaben des Heiligen Geistes. Deshalb sehnen wir uns danach, von Gott beschenkt und begabt zu werden und überlassen es ihm, wem er welche Gabe zuteilt, so wie es hilfreich ist.
Ohne Gnadengaben ist
weder persönliches noch gemeindliches Wachstum möglich. Deshalb kommt in der Sehnsucht
nach dem Reichtum der Gaben des Geistes der Wunsch nach Wachstum im Glauben zum
Ausdruck und das Bedürfnis, der Gemeinde Jesu und Menschen, die Christus nicht kennen, zu dienen.
Phasen
geistlicher Erneuerung in der Kirchen- und Missionsgeschichte waren oft begleitet von ungewöhnlichen Zeichen und
Wundern. Sie haben hier und da zu Verunsicherung geführt, aber vor allem das mächtige Handeln Gottes bestätigt und unterstützt.
Eine zu große
Vorsicht im Umgang mit dem Thema der Geistesgaben könnte dazu führen, dass wir uns
dem Segen Gottes entziehen, Gottes Kraft nicht erfahren und dem Wirken des
Heiligen Geistes im Weg stehen.
Das Phänomen der Geistesgaben – FAQ:
Folgende Fragen werden im Bezug auf das Phänomen der „Geistesgaben“ oft
gestellt:
- Was sagt die Bibel über die Gnadengaben? In welchem Zusammenhang wird davon geredet?
- Besagt 1Kor 13,7-8 nicht, dass die außergewöhnlichen Gaben wie Sprachenrede, Erkenntnis und prophetisches Reden vergehen werden?
- Gibt es eine Hierarchie der Geistesgaben – Gaben die bedeutsamer sind als andere?
- Ist es überhaupt noch notwendig, prophetisch zu reden oder Worte der Erkenntnis zu haben, da die biblische Offenbarung doch abgeschlossen ist und wir in der Bibel alles nachlesen können, was wir wissen müssen?
- Wenn es das „prophetische Reden“ heute noch gibt, wozu dient es? Wie kann ich wissen, dass ich nicht mit falschen Aussagen beschwindelt werde?
- Ist die Gabe der Sprachenenrede ein notwendiges Zeichen der echten Umkehr zu Jesus Christus, so wie es einige Pfingstkirchen behaupten?
- Wie kann die Gabe der Sprachenrede konstruktiv angewendet werden?
- Gibt es heute noch die Gabe der Heilung? Wie verhalten sich moderne Medizin und übernatürliche Heilung zueinander? Steht der Arzt der wundersamen Heilung im Weg?
- Wie sollen wir uns verhalten, wenn die Anwendung der außergewöhnlichen Gaben Gottes auf eine zweifelhafte, unseriöse Art und Weise geschieht und nur Verwirrung stiftet, die traditionellen Gemeinden reserviert reagieren und Teams vor eine Zerreißprobe stellen?
- Wie verhalten sich natürliche Talente und Begabungen zu den Gnadengaben des Geistes?
- Wie verhalten sich „Frucht des Geistes“ (Gal 5,22) und „Gnadengaben“ zueinander?
- Welche Bedeutung haben die außergewöhnlichen Gaben des Geistes im Kontext missionarischer Arbeit?
Weitere
Fragen lassen sich sicher noch ergänzen und wegen der Antworten: Da schau'n wir mal.
Bildnachweis: http://www.sonntag-sachsen.de
Bildnachweis: http://www.sonntag-sachsen.de
Viele Christen sind nicht unbedingt skeptisch gegenüber Geistergaben, sondern gegenüber Menschen, die damit Unfug treiben.
AntwortenLöschenIch selbst war auf einem Heilungsgottesdienst und musste ferststellen, dass die ganze Veranstaltung eine reine Scharlatanerie war.
Dem stimme ich voll und ganz zu. Negative Aspekte von den positiven zu unterscheiden, das ist wichtig und vom biblischen Zeugnis her auch notwendig. Persönlich habe ich auch meine Bedenken, wenn Heilungsgottesdienste inszeniert und Wunder vom blauen Himmel herunter versprochen werden. Auch schon erlebt, meist dumm gelaufen.
AntwortenLöschenUnangemessen und schade finde ich allerdings, wenn aufgrund von negativen Erfahrungen, das ganze Thema abgehakt wird, wie es leider zu oft in solchen Fällen geschieht. Das Thema ist nicht einfach. Das lernen wir schon bei Paulus (1.Kor.14). Aber, ohne sich die Mühe zu machen für sich selbst und seine Gemeinde einen gesunden, ehrlichen Umgang mit den Geistesgaben einzuüben, kommen wir nicht weiter.
Genau das ist das Problem. Ich kann von mir behaupten, dass ich auf viele Heilungsgottesdienste war und gesehen habe, dass Menschen geheilt worden sind.Dennoch denke ich, dass man nicht unbedingt ein Heilungsgottesdienst machen muss, damit Leute geheilt werden. Denn übernatürliche Heilung ist Bestandteil des Gottesdienstes, es gehört dazu, da wo Christen präsent sind, sollte es Normalität sein.
AntwortenLöschenMeiner Meinung ist auch zu bedenken, dass allein in der Verkündigung des Evangeliums, Menschen genau so viel Unfug gerichtet und Menschenseelen in die Irre geführt haben.Deswegen gibt es heute Sekten. Eigentlich sollte dieser Skeptizismus auch so stark in der Verkündigung vorhanden sein. Aber mal ehrlich, wo sollte uns diese Skepsis hinführen ?? Das ist ein Grund warum gerade die Gemeinden in Deutschland die Wortverkündigung und das Übernatürliches Wirken Gottes, neu reflektieren sollten.
Das Übernatürliche wirken (Charismata) und die Wortverkündigung sind ein paar Schuhe(Luk 10 Mark 16 etc.). Ich glaube das Christen vor allem in Deutschland sich wieder an das Übernatürliche wirken gewöhnen sollten.Dabei streite ich nicht ab, dass man in diesen Bereich Unterscheiden bzw. prüfen sollte, weil es auch da "Scharlatane" gibt (Genauso wie bei der Verkündigung).Dennoch sollte man zwischen Skeptizismus und Prüfen Differenzieren.
Fazit: Man muss nicht auf Heilungsgottesdienste gehen um Heilung zu erfahren (bete selber für Kranke Menschen).Das Übernatürliche wirken Gottes ist jedem Christen gegeben. Viele Christen sehnen sich nach dem Übernatürlichen es ist auch berechtigt "biblisch", aber wie sieht das Übernatürliche Wirken Konkret aus ? Kommunikation ist ein guter Weg, der uns helfen kann, den unnötigen Skeptizismus zu Überwinden, um das Komplette Himmlische Paket Gottes auf erden zu erleben. Es wird Zeit dieser Debatte einen Punkt zu setzen, denn Zeit ist Kostbar !!
Ich finde es wichtig, dass es nicht um die Geistesgaben per se geht, sondern darum, sie als Geschenke Gottes anzunehmen und mit diesen Gaben Gott selbst, der Gemeinde und den Menschen, die Gott noch nicht kennen, zu dienen! Die Gaben sollen für uns doch Hilfen sein...vielleicht darf man sie auf diesem Wege neu begreifen.
AntwortenLöschenAußerdem braucht es ein liebevolles aufeinander zugehen der Christen verschiedener Prägungen. Ich befürworte, dass der Dialog dazu das erste, grundlegende Mittel ist.
Sehr gute Auseinandersetzung, mit sehr guten Gedanken, die beide Parteien anregen kann, den Dialog zu suchen. Aus den Fehlern der vergangenheit kann die heutige Generation lernen, sofern sie offen ist. Ein großer Gewinn ist die Sehnsucht nach mehr von Gott. Diese wird freisetzen, seinen Weg mit Gott zu gehen, im Bezug auf die Gaben.
AntwortenLöschenGenau das denke ich auch. Dialog ist ein guter Ansatz,natürlich für die die offen sind. Und selbst für diejenigen die verschlossenen Herzens sind, ist es unsere Aufgabe als Christen für sie zu beten. Wir brauchen Einheit... das war das Gebet Jesu.(Johannes 17,20 - 21)
AntwortenLöschenIch bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien,gleich wie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube,
dass du mich gesandt hast.
Mann o Mann, hier geht ja die Post ab in Alfreds Blog. Um mal zusammenzufassen: Auf Offenheit und den richtigen Umgang mit Gottes Gaben kommt es an. Dafür wäre ein Austausch zwischen den Konfessionen sinnvoll un dauh nötig, um die ganze Fülle Gottes zu verstehen und auch zu leben. Alleine darüber reden reicht nicht, besonders, wenn es nur im Theologen-Kreis ist.
AntwortenLöschenTheologen sind aufgefordert sich darüber zu informieren,biblisch zu PRÜFEN (in Daddis Sinne) und Erfahrungen zu sammeln (indem man sich mit anderen Konfessionen austauscht). Dann muss aber auch der nächste Schritt erfolgen: Das Wissen, die Erfahrungen und Erkenntnisse in die Gemeinde zu bringen.
Das ist herausfordernd und braucht Fingerspitzengefühl.
Aber man kann nicht länger vor diesem Thema die Augen verschließen oder hoffen, dass das nur ein Trend ist, der wieder vorbeigeht.
Mutig ran! Und dann gemeinsam im Glauben wachsen.
Das braucht Mut, denn dann kann es passiern, dass Gott spricht und uns herausforderd. Wollen wir das?
Ich habe für eine Sache bei mir 4 Jahre gebraucht bis ich das durchzog, was Gott mir sagte. Das war nicht leicht für mich.
Und so wird so manches, was Gott von uns möchte, auch nicht leicht werden. Aber folgende Frage steht: Was können wir verlieren, wenn wir Gottes Willen folgen?
Alles und nichts!
Ohne die Liebe sind alle Geistesgaben nichts (1. Kor. 13 ff). Die wichtigste Geistesgabe bleibt jedoch die Liebe selber (1. Kor. 12,31). Wer seinen Nächsten liebt, tut den Willen Gottes als Christ. Das ist unser Erkennungsmerkmal als Christen (Joh.13,34.35), nicht unbedingt außergewöhnlich Geistesgaben. Die Geistesgaben kollidieren niemals mit den Früchten des Geistes. Wir sind kein passives Medium Gottes. Die Ausübung der Gaben erfolgt immer vollem Verstand und bei voller Beherrschung der Sinne und Glieder (Frucht des Geistes: Selbstbeherrschung).
AntwortenLöschenKönnte es nicht auch sein, dass Gott uns die besonderen Gaben schenkt, damit wir der Liebe zu ihm und zu unserem Nächsten Ausdruck verleihen können? Liebe als Erkennungsmerkmal - ok. Die Liebe bleibt Grundlage, damit die Gaben zu dem Zweck genutzt werden können, wofür sie uns geschenkt worden sind: zum Dienst für Gott und für Menschen. Dass die Liebe das Größte ist, bedeutet ja nicht, dass wir alle anderen Gaben ignorieren sollen, nur weil sie nicht das entscheidene Merkmal der Christen sind. Ein Christ, der die Gaben Gottes ignoriert, ist auch keine wirkliche Alternative. Selbstbeherrschung? Nun denn: Ein Gebet für Heilung bei vollem Verstand - dagegen hätte ich nichts und die betroffenen Kranken sicherlich auch nicht.
AntwortenLöschenIch denke, dass es wichtig ist, den Finger in die Wunde zu halten.
AntwortenLöschen- Nichts übersteigt die Liebe... das wird in den Predigen immer und immer wiederholt.Es ist wahr und wichtig, aber das ist nicht wirklich das Problem, weil diese Botschaft keine Division verursacht.
- Das Problem bleibt und ist der Umgang mit den Geistesgaben.Ich würde sogar weiter gehen. Wie ist die Biblische Pneumatologie(Geistige Welt) zu verstehen ?? Damit möchte ich sagen, wie sieht Konkret Befreiung (Austreibung) aus ?? Gibt es heute noch Hexen ? Wie sind Visionen, Träume etc. einzuordnen ?? Das sind alles Fragen die zur Praxis gehören und auch im Westen eine Realität ist.
Das Fachgebiet ist Groß und es hat viel Nachholbedarf bei Theologen oder im Evangelikalen Kreis. Zum anderen würde meiner Meinung nach die Lösung nicht nur in Theologischen Debatten sein (wie Oli schon erwähnte). Sondern ich schlage vor, dass es ein austausch mit den Laienprediger geben sollte. Besonders mit den Migranten Gemeinden, die solche Phänomene öfters erleben (Afrikanische, Asiatische Gemeinden in Deutschland). Ich kann euch sagen, dass man von dort viel lernen kann (Komme selber von solchen Gemeinden). Es muss nicht immer ein Professor sein um Lösungen zu bekommen.
Ich denke das es zu einen Zusammentreffen kommen sollte in denen sich mehrere Personengruppen befruchten: A) Theologen B)Laienprediger (mit praktischen Erfahrungen in der Geisteswelt, nicht nur Geistesgaben) C) Seminaristen (denn wir prägen die Christen von Morgen) D) Katholiken mit Charismatischen Erfahrungen (Denn es geht um die Einheit aller Christen).
Das wäre nur Möglich wenn alle in Demut und Liebe zusammenkommen, jeder kann von jeden lernen und anschließend kann man es Biblisch reflektieren um (wie Oli sagte) die Gemeinden neu zu prägen.
Ich glaube, es hat viel mit Angst zu tun: Angst davor, die Gaben falsch zu benutzen, und dann größeren Schaden anzurichten als Gutes damit zu bewirken. Wie können wir dieser Angst begegnen???
AntwortenLöschenDa stimm ich dir zu Angst ist der entsprechende Faktor.
AntwortenLöschenIch denke das es wichtig ist, die Gaben mit einer Person zu teilen die darin Erfahren ist.Dazu sollte man auch Demut zeigen, es geht nicht darum das die Person Geistiger ist als du, sondern er hat nur mehr Erfahrung als du (genauso wie du in anderen bereichen erfahrener bist). Der große Fehler ist das man unerfahren los geht und Menschen gleich aus den ersten Erfahrungen der Geistesgaben anspricht, dass anschließen "Schaden" kann. Der Beistand eines geistigen Mentors (Ein Mentor ist nicht vom Alter oder der Position abhängig)kann vor vielen Fehlern bewahren. Es ist auch wichtig zuerst in kleineren Rahmen (Familie, Freunde, Gebetskreis) sich auszuprobieren und erst später in der Gemeinde bzw. größeren Rahmen. Der Geistesgabenbereich ist in starker Verbindung mit Glauben und immer wieder Glauben, denn der Glaube überwindet die Angst.
Dennoch ist eines zu bedenken. Fehler werden wir immer machen. Ob wir aus der besten Exegese(Bibelforschung) predigen oder in den Geistesgaben wirken.
In den Geistesgaben zu wirken oder überhaupt mit Gott zu wandeln, ist zuerst immer eine Glaubenssache.
Zuletzt würde ich sagen, dass wir Gottes Verheißung vertrauen schenken,denn Angst ist kein guter Zustand (2.Timotheus 1,7)Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Wenn Gott dich begabt so sollte man Respekt vor der Begabung oder Berufung haben, aber keine Angst.
Fazit: Der Dialog mit dem Mentor (bzw. Erfahrenen) ist wichtig. Rede mit jemanden der in den Bereich der Gaben sich auskennt und das wird vor Angst und Fehlern bewahren. Aber letztlich werden wir als Menschen immer irgendwo Fehler machen, weil wir eben Menschen sind. Dagegen sollte die Angst kein Zustand bei Gaben sein, weil er dir seinen Geist gegeben hat (2. Tim 1,7).Selbst wenn man Fehler macht, so soll man es immer wieder im glauben ausprobieren (natürlich im Gespräch mit dem Mentor).
Der Grund für mangelnde Gespräche unter den Konfessionen und Denunzitationen ist (Trommelwirbel): Überbetonung von Unwesentlichem!
AntwortenLöschenWenn alle Gott durch Jesus Christus wirklich von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit aller Kraft lieben würden, sowie unseren Nächsten, wie uns selbst, dann - und nur dann könnten wir das Licht sein, welches wir sein sollen!
Heilung ist nur ein unwesentlicher, wenn auch für einige sehr spektakulärer, Aspekt der Nachfolge.
Heilung passiert durch Gott selbst, wir brauchen uns deshalb nicht selbst zu rühmen.
Ich möchte jetzt hier auch nicht auf ein gewisses Englisch Camp verweisen - da wissen die Beteiligten selbst, was sie angestellt haben (hoffe ich zumindest).
Also ad fontes! Liebt Gott, liebt die Menschen. Alles andere ist unwichtiger Schnick Schnack!
Wenn es "unwichtiger Schnickschnack" ist, wie kann ich dann 1.Kor 14,1 verstehen? Ich glaube, wenn wir Gott und Menschen lieben, dann werden wir auch die Gaben richtig einsetzen!
LöschenUnd wenn es tatsächlich so unwesentlich ist: Warum sind so viele Gemeinden so kraftlos, sehnen sich nach mehr?
Ich habe es schon oft gehört, dass man Liebe und Geistesgaben gegeneinander ausspielt. Aber ich glaube, dass das biblisch betrachtet einfach nicht geht!
"Schnick-Schnack" als neue theologische Kategorie!? Klingt interessant aber wenig seriös. Selbst wenn eine unangenehme Erfahrung im Hintergrund steht, sollte die persönliche Betroffenheit nicht zum Maßstab für die Beurteilung theologischer Sachverhalte gemacht werden.
LöschenDa ich davon ausgehe, dass Gott uns Heilung und andere Geistesgaben anvertraut hat um ihn zu verherrlichen, hat mein Statement nichts mit persönlicher Betroffenheit zu tun, sondern war eine Antwort auf die vorherigen Kommentare.
AntwortenLöschenWie kann ich z.B. jemanden lieben (Agape), wenn ich ihm gleichzeitig die Geistestaufe abspreche, da er nicht in Zungen spricht? Das gleiche gilt für Glaubenstaufe, Werke usw.
Wir Christen siond so sehr damit beschäftigt uns auf Nebenshcauplätzen zu verausgaben, dass wir das Wichtigste total außer Acht lassen. Paulus bezeichnet es als unnütz, ich Neudeutsch als Schnick Schnack - das Ergebnis ist das Gleiche (1, Kor. 13:8 ff).
Es soll nichts gegeneinander ausgespielt werden, sondern wir sollen aus der Fülle des Geistes leben. ABER wir dürfen dann auch nicht Nebensächliches überbetonen.
Ich selbst war an der Bibelschule auch mal ein "Schwärmer" und ich bin ebenfalls tief enttäuscht über das Verhalten von uns Christen, aber die Zeit hat mir gezeigt, dass es auf wesentliche Dinge ankommt, wenn man niemanden vor den Kopf stoßen will.
Und fragt mal eure "älteren" Lehrer, wie gut ich genau das konnte ;-)
Jesus liebte die Menschen,Jesus lehrte in Vollmacht und handelte in Vollmacht(Wunder usw).Er ist und bleibt das Beispiel per Excellence.
AntwortenLöschenSo denke ich das diese 3er Formel der Weg ist den wir als Christen anstreben sollten.
- Jeden zu Lieben und in der Liebe zu wandeln
- In der Lehre wachsen(Theologische azubi) und in der Autorität Gottes sprechen.
- In Zeichen und Wundern wandeln, weil es teil unserer Himmlischen Kultur ist.
Dabei sollte keines dieser 3 Dinge ein Anstoß sein. Wenn Wunder geschehen (spektakulär oder unspektakulär), so sollte es nicht das Problem sein. Wir sollten lieber Gott danken, wenn Menschenleben sich verändern und Teenis "Englishcamp" nach hause gehen, weil sie Gott erlebt haben.
Zum anderen werden Leute ermutigt die "Geistestaufe" (Die Thematik ist ein Thema für sich) zu erleben. Kein Christ ist besser aufgrund einer Gabe. Das wäre Schwachsinn und nicht biblisch. Man ermutigt sie weiteres mit Gott zu erfahren.
Das Thema ist meiner Meinung nach nicht so kompliziert. Wir können natürlich es auch Kompliziert machen. Gott möge uns helfen in eine Richtung zu schauen.