Malireise 2012 | Wassermassen ohne Ende


Wir sind erstaunt über das satte Grün, das während der Weiterfahrt an uns vorbei fliegt und über die massiven Regenfälle, die es auch in der Gegend zwischen San und Ouan in den letzten Tagen gegeben hat. Hesekiel sagt uns: „In dieser Gegend habe ich solche Wassermassen noch nie gesehen.“
Das Wasser steht fast einen Meter hoch. Es hat nicht nur Felder und Gärten bedeckt. Es reicht bis an die Straße und hat an einigen Stellen den Rand aufgeweicht und die Schlaglöcher noch weiter ausgespült. Passanten haben sie mit Zweigen provisorisch abgedeckt. Das Wasser fließt nur langsam ab und bei seinem Weg in die tiefer gelegenen Gegenden wird es weiteren Schaden anrichten.
An einigen Stellen hat das Wasser Dörfer erreicht und Lehmhäuser zum einstürzen gebracht. Es sind Wetterkapriolen, die ins Extreme gehen. Letztes Jahr hat das Land unter Dürre gelitten und sich nach Regen gesehnt. In diesem Jahr scheint es in einigen Regionen fast schon zu viel zu regnen. Die Hirsefelder in den Senken versinken im Wasser. Mit Ernteausfällen ist zu rechnen. Aber landesweit gesehen, erlebt Mali in diesem Jahr bisher eine gute Regenzeit und die Leute sind im Allgemeinen zufrieden.
Als wir in Ouan ankommen sitze ich mit einigen Christen der Gemeinde zusammen. Es sind Männer, die der Volksgruppe der Bobo angehören. Einige von ihnen kommen aus Nachbardörfern. Ein junger Mann wirkt sehr übermüdet und nachdenklich. Im Gespräch erzählt er uns, dass er aus Boundi kommt, einem Dorf unweit von Ouan. „Nur vier Höfe hat die Flut übrig gelassen“, erzählt er. „Von den insgesamt zwanzig Höfen in unserem Dorf, sind sechzehn eingestürzt. Nur das kleine Kirchengebäude war nicht betroffen, weil es aus Zementsteinen gebaut wurde.  Selbst die übrig gebliebenen Lehmhäuser sind teilweise vollgelaufen.“ Die Bewohner mussten ihr Zuhause verlassen und sind in einer benachbarten Schule untergekommen. Aber was geschieht mit ihnen, wenn in einigen Wochen die Schule wieder beginnt? Der Bürgermeister war vor Ort und hat den Schaden begutachtet. Er wird versuchen Hilfe zu organsieren. Die Betroffenen werden versuchen bei Freunden und Familien unterzukommen, bevor der Wiederaufbau beginnen kann. Aber das fällt den Familienoberhäuptern schwer. „Lieber versuchen sie sich irgendwo im Busch durchzuschlagen, als zu Verwandten oder Freunden zu gehen. Man möchte ihnen nicht zur Last fallen“, so erzählt uns einer der Männer. 

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