Zukunft gestalten an den Tagen danach


Noch ein kleiner Ausflug in die Geschichte - zum Schluss der Ausbildung und ein Gruß an alle SeminaristInnen, die das TSR in diesen Tagen verlassen werden und neue Wege gehen.
Willy Brandt (Bundeskanzler, 1969-1974) war in den 1970er Jahren der Wegbereiter der deutschen Ostpolitik. Das Bild vom „Kniefall von Warschau“ ging um die Welt. Es war ein starkes Signal der Versöhnung. Brandt sank vor dem Warschauer Mahnmal des Ghetto-Aufstandes (1943), der von deutschen Soldaten während des von Deutschland angezettelten 2. Weltkriegs blutig niedergeschlagen wurde, auf die Knie. Es war ein Zeichen der Demut und der Beginn der Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland – ein langer Weg.
Die Schrecken der Vergangenheit lagen wie ein riesiger Schatten über Deutschland. Die Zukunft war ungewiss und Deutschland musste seine Glaubwürdigkeit und den Respekt der anderen Nationen erst wieder mühsam erlangen.  
Brandt hat vorgemacht, wie Zukunft geht. Keine rhetorischen Illusionen verbreiten, keine verbale Flucht in die Vergangenheit, keine diplomatischen Reden, wo viel geredet, aber oft nichts gesagt wird ...
Zukunft wird nicht schön herbeigeredet. Sie wird gestaltet in täglicher Kleinarbeit und mit viel Geduld und Geschick. Ansagen bringen nichts, wenn sich die Geschichte nicht gleichzeitig in die angesagte Richtung bewegt - mit Taten.

Meinen Studierenden am TSR, die am 24. Juni ihre Ausbildung beenden, wünsche ich von Herzen, dass sie nicht so viele Worte machen über ihre Zukunft, sondern sie mit Gottes Hilfe in die Hand nehmen und sie gestalten.
Es kommt ein Tag danach - sagt man, nach all den Prüfungen und dem Stress des Schuljahres. Feiern ist wichtig. Auch das ist klar. Aber dann geht es erst richtig los. Mit einer erfolgreichen Ausbildung in der Tasche weiß man vielleicht, wie man ein Schiff baut, aber die Welt umsegelt hat man noch nicht.
In diesem Sinne wünsche ich, dass die Zukunft gelingt mit viel Kreativität, Abenteuerlust, Mut und Vertrauen in Gottes Kraft. 

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