Mali | Tuareg erklären einseitig ihre Unabhängigkeit vom Süden Malis


Die MNLA (Unabhängigkeitsbewegung der Tuareg) hat gestern offiziell die Unabhängigkeit des Azawad erklärt. Das Gebiet umfasst das ursprüngliche nördliche Territorium  Malis. Die Bewegung versichert des Weiteren, die Grenzen zu den Nachbarstaaten zu akzeptieren. Bereits gestern hatte die MNLA ein weiteres militärisches Vorgehen ausgeschlossen und den Waffenstillstand ausgerufen. Diese Entwicklung würde darauf hinauslaufen, dass Mali definitiv geteilt wäre.  Wie die CEDEAO, die malische Regierung in Bamako und die UNO auf dieses bilaterale Vorgehen der Tuareg reagieren bleibt abzuwarten. Es ist auch noch nicht entschieden, ob die auf staatliche Unabhängigkeit der Tuareg bedachte Gruppe (MNLA), oder eher islamistisch motivierte Kräfte die Oberhand gewinnen. Die Lage scheint sich etwas zu beruhigen, doch entschieden ist noch nichts.
Die islamistischen Gruppierungen haben unterdessen das algerische Konsulat in Gao gestürmt und einige algerische Diplomaten entführt. Dies zeigt, dass sie sich nicht mit dem bisher Erreichten zufrieden geben wollen. Ihr erklärtes Ziel ist die Ausrufung der Sharia in ganz Mali. Die MNLA hat das gewaltsame Vorgehen der Al-Qaida nahe stehenden Gruppen offiziell verurteilt.Der Abgeordnete aus Tumbuktu hat in einem INterview erklärt, dass er insbesondere den Christen zur Flucht aus den besetzten Gebieten rät. Die Islamisten, so ist zu befürchten, werden nicht nur die unfrommen Muslime unter die Sharia zwingen, sondern auch das Leben der Christen bedrohen.
In Mauretanien hat die Luftwaffen mittlerweile mobil gemacht, um eine weitere Bedrohung des Sahel durch militante Islamistengruppen zu verhindern.
Die Entwicklung zeigt, dass die Rebellion sich nicht einig ist – eventuell ein Vorteil für die weiteren Verhandlungen. Die Bevölkerung südlich von Tombuktu macht sich jedoch weiter Sorgen wegen der extremistischen Haltung der Islamisten und deren weiterem Vordringen Richtung Süden.  
Unterdessen gehen in Bamako die Verhandlungen zwischen dem Militärrat und der CEDEAO (westafrikanische Wirtschaftsunion) weiter. Burkina Faso hat in diesen Verhandlungen die Mittlerschaft übernommen. Gestern wurde in einem Communiqué die Hoffnung laut, dass es zum Einlenken kommt. Dies würde bedeuten, dass das von der CEDEAO gegen Mali verhängte Embargo aufgehoben würde. Heute war von Gerüchten zu lesen, dass der Vorsitzende des Militärrates am heutigen Abend die Rückkehr der Armee in die Kasernen verkündigen und den Weg zurück zur verfassungsmäßigen Ordnung frei machen wird. Man wird abwaren müssen, ob es dazu kommt.
Der Vorsitzende der Ev. Allianz in Mali ist mit weiteren Vertretern ziviler Parteien in die diplomatischen Verhandlungen einbezogen.
Wir beten für konstruktive Verhandlungen in Bamako zwischen Putschisten und CEDEAO, damit das Embargo aufgehoben und eine verfassungsmäßige Ordnung wieder hergestellt werden kann.
Wir beten für einen andauernden Waffenstillstand im Norden und dafür, dass die Islamisten nicht weiter Richtung Süden vordringen. Wir beten um Schutz für unsere Geschwister im Norden des Landes.

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