Mali | Muslime und Christen vermitteln gemeinsam
Eine malische Delegation von muslimischen und
christlichen Vertretern ist am 3. April mit dem Vermittler der CEDEAO
(westafrikanische Wirtschaftsunion) zusammengetroffen. Zur Delgation zählte
neben dem Vorsitzenden des Muslimischen Rates auch der kath. Erzbischof und der Vorsitzende der Ev. Allianz Malis. Der
Präsident aus Burkina Faso ist beauftragt, in der malischen Krise zu
vermitteln.
Die beiden Konfessionen haben sich
zusammengeschlossen, um der CEDEAO die Schwierigkeiten mitzuteilen, die die
malische Bevölkerung zzt. durchsteht. Das Embargo der CEDEAO führt zu Versorgungsengpässen
und der Patt zwischen Putschisten und der CEDEAO blockiert das weitere konstruktive
Vorgehen im Konflikt. Der dadurch entstehende Zeitverlust spielt den Rebellen im
Norden in die Hände. Die neuen
Machthaber im nordmalischen Azawad können so ihre Macht weiter konsolidieren und weiter Richtung Süden vorstoßen. Unsere Freunde in Mali sagen, dass die islamistischen Rebellen nach Douentza, ca. 170 km nördlich von Mopti-Sévaré, vorgedrungen sind. Die Angst in der Bevölkerung und insbesondere unter den Christen nimmt zu. Der
Vermittler aus Burkina hat die religiösen Vertreter ermutigt, im Streit
zwischen Putschisten und der politischen Elite in Bamako zu vermitteln. Ziel ist die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung als Voraussetzung für die Lockerung des Embargos und die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Bisher haben die Putschisten noch nicht entscheidend eingelenkt.
Für Morgen hat der Militärrat ein weiteres Treffen
aller politischen, gesellschaftlichen und religiösen Gruppen des Landes
anberaumt, um die weitere Entwicklung zu beraten.
Aus Mali erreichte uns folgender Gebetsaufruf eines Pastors:
Bitte betet
regelmäßig für uns – betet für Frieden in Mali.
Die Gruppe
Ancar Dine, eine Islamistenbewegung, hat sich zu den Rebellen gesellt. Das
beunruhigt uns sehr.
Das Embargo
macht uns sehr unruhig.
Es gibt
gleichzeitig auch Verhandlungen – wir beten, dass sie Erfolg haben und es nicht
noch schlimmer kommt.
Betet für
die Kirche in Mali, dass wir am Glauben fest halten in diesen schwierigen
Zeiten.
Viele
Missionare haben das Land verlassen und die Kirche verwaist zurück gelassen.
Betet für
eine Rückkehr zur Demokratie.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen