Das ist beunruhigend | Militärputsch in Mali

In Mali hat sich in der letzten Nacht ein Militärputsch ereignet. Revoltierende Soldaten haben den Präsidentenpalast in Koulouba - Bamako gestürmt und besetzt. Mehrere Minister wurden festgesetzt. Der Präsident des Landes ist in Sicherheit - keiner weiß jedoch, wo er sich gerade aufhält. Der Grund für den Putsch besteht offiziell in der Unzufriedenheit vieler Soldaten. Sie fühlen sich von der Regierung in Bamako im militärischen Konflikt mit den Touareg im Norden des Landes nicht genügend unterstützt. Sie werfen der aktuellen Regierung Versagen vor. Die Putschisten haben die Verfassung des Landes bis auf Weiteres außer Kraft gesetzt. Sie beabsichtigen solange an der Macht zu bleiben, bis der Konflikt im Norden des Landes gelöst ist. Keiner kann sagen, wie lange das dauern wird. Die Rebellen im Norden (Sahara) scheinen die unsichere Lage zu ihren Gunsten zu nutzen und planen eine neue Militäroffensive - so ein Sprecher der Touaregrebellen in Paris.
In der Hauptstadt werden die wichtigsten Straßen sowie die nationale Radio- und Fernsehstation von den Putschisten kontrolliert. Schüsse fallen hier und da. Junge Soldaten plündern Geschäfte und verunsichern die Bevölkerung. Unsere Freunde in Bamako haben uns versichert, dass es bisher keine Opfer unter ihren Verwandten, Freunden und Kollegen (Pastoren usw.) gegeben hat.
Der Flughafen und die Grenzen Malis sind bis auf Weiteres geschlossen. Offiziell wurde eine Ausgangssperre ist verhängt. Trotzdem fahren hier und da Taxen und öffentliche Verkehrsmittel.Viele Geschäfte sind zu und die Schulen ebenfalls.
Unsere Informationen besagen, dass es bisher keine Übergriffe auf die Zivilbevölkerung gegeben hat. Die Christen des Landes beten für ein baldiges Ende des Konflikts. Und wir beten mit ihnen.
Unterdessen haben die Afrikanische Union, die USA und auch die EU den Putsch verurteilt und rufen dazu auf, die Verfassung zu respektieren und die für April diesen Jahres vorgesehenen Präsidentschaftswahlen durchzuführen. Dies zu fordern ist aus diplomatischer Sicht sicherlich richtig - aber es bleibt unwahrscheinlich, dass die Wahlen angesichst der aktuellen Lage ordnungsgemäß durchgeführt werden können.
Die Demokratie in Mali hat in den letzten Jahren gute Fortschritte erzielt. Das Land genießt das Vertrauen der internationalen Staatengemeinschaft - bis jetzt. Die gesamte Bevölkerung wird darunter leiden, wenn dieses Vertrauen zerstört wird.
Aber: Dieu contrôle tout! C'est en lui que nous mettons notre confiance. - Ala ka hèrè ani hakili di famaw ma.

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